Kein psychologischer Druck?

In ihrem gemeinsam mit der Ministerin für Verteidigung (!?) verfassten Antwortschreiben zu einer parlamentarischen Frage schreibt Gesundheitsministerin Martine Deprez, dass während der Impfkampagne kein psychologischer Druck auf die Menschen ausgeübt worden sei.

Wir erinnern uns:

Während der Coronazeit wurde das sog. 2G-System (geimpft oder genesen) im Freizeitbereich eingeführt. Für den Arbeitsplatz galt die 3G-Regelung, also 2G oder getestet. Kurz: Ohne entsprechende Bescheinigung oder „grünes Häkchen“ auf dem Smartphone kein Zugang zu gesellschaftlichen und/oder beruflichen Tätigkeiten.

Kein psychologischer Druck?

Es gab u.a. Lockdowns, Kontaktbeschränkungen*, Abstandsregeln, Ausgangssperren, Maskenpflicht und Schulschlieβungen. Die Impfung wurde schnell und beständig als alternativloser Ausweg aus der Krise gepriesen (z.B. Xavier Bettel Mitte September ‘21: „Et kann net sinn, dass 85% net däerfen dat virescht Liewe fannen, well 15% net wëlle geimpft ginn“).

Kein psychologischer Druck? 

Im Dezember ‘21 dann folgende Aussage des „Premiers“: „Ween net geboostert ass, muss zousätzlech e Schnelltest maan. Dës Mesure ass och en Incitatif fir de Booster ze huelen“. Kurze Zeit später wurde ein sog. Expertenteam etabliert und schlug eine Impfpflicht für Menschen in den Pflegeberufen und Ü50-jährige vor.

Kein psychologischer Druck?

Bereits Anfang des Jahres 2021 schneiten via Post unzählige Schreiben in die Briefkästen mit der Aufforderung, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, um, so die Botschaft, dadurch sich und seine Mitbürger zu schützen. Zwischendurch immer wieder die Erinnerung, sich am sog. Large Scale Testing zu beteiligen, da ja schlieβlich jeder Teil der Lösung sei.

Kein psychologischer Druck?

Diese Liste lieβe sich fortsetzen und es lässt sich beim besten Willen nicht von der Hand weisen, dass die über Jahre andauernden „Corona-Maβnahmen“ und die diesbezüglich ständig angepassten „COVID-Gesetze“ die Menschen zermürbten. Zu behaupten, es hätte keinen psychologischen Druck gegeben, dürfte, bei allem Respekt, nicht zuletzt auch ein Schlag ins Gesicht für die Menschen sein, die sich letztlich gegen ihre Überzeugung impfen lieβen, sei es, um gesellschaftlich nicht den Anschluss zu verlieren, oder beruflich und damit finanziell nicht abzurutschen.

Etwas mehr Fingerspitzengefühl, Empathie, Menschlichkeit und ein Fünkchen Einsicht hätten hier einer neuen, quer eingestiegenen Gesundheitsministerin sicher gut zu Gesicht gestanden und wären gewiss hilfreicher gewesen als die im Antwortschreiben x-ten Aufzählungen einiger gerade ins Bild passenden Studien!

(*U.a. Altenheimbewohnern und Sterbenden in Krankenhäusern wurde der (in vielen Fällen letzte) Kontakt zu ihren Liebsten untersagt.)

P.S.: Kein Mythos: Schweden hatte trotz (oder wegen?) weitestgehendem Maβnahmen-Verzicht die mit Abstand niedrigste Übersterblichkeitsrate in der EU.

Mario Dichter, 11.01.2024 (Bild: Shutterstock)

(Dieser Artikel erschien am 6. Januar als Leserbrief im „Luxemburger Wort“ und wurde am 9. Januar auf wort.lu als Reaktion auf den Wort-Artikel „Wie die Gesundheitsministerin Covid-Mythen richtigstellt“ online gestellt): https://www.wort.lu/meinung/leserbriefe/kein-psychologischer-druck/6905193.html

3 thoughts on “Kein psychologischer Druck?”

  1. Flammang René sagt:

    Eng Opaarbechtung vun der ganzer Plandemie wäert et hei zu Lëtzebuerg och ni ginn. Well an där ganzer Saach war der ze vill  involvéiert. Déi ganz Ministèrë mat der Justiz an de Verwaltungen an de Medien ,alles huet matgespillt.Et ass dofir och net domadder ze rechnen, dass hei jeemools rengen Dësch gemaach gëtt. Scheingefechter wäerten emol nach heiansdo ons virgespillt ginn an dobäi wäert et och bleiwen.Mee eng wierklech Opaarbechtung wäert ni passéieren.Een deen dat wierklech mengt gesäit déi richteg Realitéit net hei an deem Land.

  2. Isabelle Schmit-Mines sagt:

    Keen Drock? Wéi kann een esou eppes behaapten? Esou schlëmm war et fir d’Kanner, an der Schoul dauernd eng Mask undoen, an d’Quarantaine goen, och wann se net krank waren. Wéi vill Mënschen sinn vun Einsamkeet gestuerwen well se kee méi vun hirer Famill huet dierfe gesinn. Ech hunn eng Fra kannt, an engem Altersheem: si hat Alzheimer a konnt net méi doheem bleiwen. Hire Mann ass dunn all Dag bei se komm, Mëttes an Owes mat hir zesumme giess. Vun haut op mar ass dat jo dann net méi gaangen. Wéi vill Trauer huet di Fra matgemaach? An dann, déi Mënschen, déi fir ze schaffen „geimpft“ hu musse sinn oder en PCR-Test aus hirer Täsch bezuelen. Fir Mënschen mat enger klenger Paie war dat ganz schlëmm. Wat eng Ongerechtegkeet! Si sollen ophaalen mat hiren Mesüren an Injectiounen: et geet net ë eist Wuel!

  3. Jolanda sagt:

    Wenn man bedenkt, dass die Ex-Gesundheitsministerin mit ihrer fragwürdigen Coronapolitik äusserst beliebt war beim grossen Teil der Bevölkerung, kann die neue getrost auf der selben Spur weiterdüsen ohne Angst zu haben, sich unbeliebt zu machen. Denn ob bei den Corongläubigen inzwischen mehr Einsicht herrscht, wage ich zu bezweifeln. War doch alles super, eine wirkliche Aufarbeitung gab es ja bis jetzt nicht.

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