Ersatzteillager Mensch

Kritische Nachbetrachtung zum jährlichen „Welttag der Organspende“ am 17. Oktober1

Vom Wunsch, Gott zu spielen

„Aber vielleicht wäre es denkbar, einen Leichnam wiederzubeleben, (…) oder die Bestandteile eines Lebewesens zusammenzufügen und ihm lebendigen Odem einzuhauchen“ heißt es in einer anno 1816 geführten Diskussion zwischen einem gewissen Lord Byron und Percy Shelley, dem Ehemann in spe von Mary Shelley, die, inspiriert von diesem Gespräch, als spätere „Frankenstein“-Autorin in die (Literatur)-Geschichte eingehen sollte.2 In der 1931 entstandenen filmischen Adaptation des Horrorklassikers ruft der Titelheld, beseelt von der eigenen Genialität und im Wahn des offensichtlich grenzenlosen Machbaren, als er seiner Kreatur tatsächlich Leben einhauchen konnte: „Jetzt weiβ ich wie es sich anfühlt, Gott zu sein!“.3

„Gott“ zu spielen ist seit jeher ein Menschheitstraum, der sich etwas mehr als 150 Jahre nach der Veröffentlichung des besagten Romans zumindest im medizinischen Bereich teilweise erfüllen sollte, als in Südafrika Prof. Dr. Christiaan Barnard, entsprechend medial bejubelt, die erste erfolgreiche Herztransplantation von Mensch zu Mensch gelingt.4

Zweifelsohne ein Meilenstein in der Geschichte der „Götter in Weiβ“, der fortan todgeweihten Menschen in Aussicht stellt, unter bestimmten Bedingungen im Kreise ihrer Lieben weiterleben zu dürfen. Dem wäre nichts Negatives abzugewinnen, ganz im Gegenteil, wären da nicht eben diese erwähnten „bestimmten Bedingungen“, oder anders ausgedrückt, die andere Seite der Medaille.

Wie tot dürfen „Spender“ sein?

Leider lassen sich nämlich im Gegensatz zur fiktiven Frankensteingeschichte von (wirklich) Toten (Ausfall des Herz-Kreislauf-Systems, Atemstillstand, Leichenstarre, Totenflecken usw.) keine Organe mehr transplantieren und es musste folglich eine neue und adaptierte Definition für „tot“ her. Diese fand sich 1968, etwa 8 Monate nach der medizinischen Sensation von Dr. Barnard, mit dem Konstrukt des „Hirntods“, ein Kriterium, das von einem Ad hoc-Komitee der Harvard Medical School5 festgelegt, um nicht zu sagen erfunden wurde und seither seine Gültigkeit hat, wenn es um Organtransplantation geht.

„Hirntote“ Menschen aber sind alles andere als tot; sie haben u.a. normalen Blutdruck, einen funktionierenden Metabolismus, normale Körpertemperatur und können, allen Unkenrufen zum Trotz, sehr wohl aus dem Zustand des „Hirntodes“ zurück ins normale Leben finden, wie mehrere dokumentierte Fälle8, darunter z.B. der von Zack Dunlap9, zeigen.

Zack erleidet im Jahr 2007 als 21jähriger Mann einen schweren Unfall, wird nach der Aufnahme im Krankenhaus für hirntot erklärt, wo dessen Eltern sich im Folgenden mit einer Organentnahme einverstanden erklären. Angesichts der oben beschriebenen Körperfunktionen wie u.a. einer normalen Körpertemperatur, erschien einem anwesenden Krankenpfleger aber die Diagnose (Hirn)-tot als ziemlich abwegig und fuhr, Minuten vor der geplanten Organentnahme, mit seinem Taschenmesser über Zacks Fuβsohle. Dieser zog zur Überraschung aller seinen Fuβ ruckartig zurück und die geplante OP wurde nach weiteren Tests abgesagt. Ab diesem Moment fand Zack nach und nach ins normale Leben zurück und berichtete später, dass er die Gespräche der Ärzte alle mithören konnte, auch dass er von ihnen für „tot“ erklärt wurde, es ihm aber unmöglich war, sich zu regen.

Einseitige „Informationen“

Dass „hirntote“ (Koma)-Patienten in Wirklichkeit gar nicht tot (im Sinne von „tot“) sind, wird in einschlägigen Propagandakampagnen aber leider unterschlagen, bzw. ausgeblendet, sei es gröβtenteils von der Medizin selbst, als auch von Politik und Medien, mit einigen wenigen, sich häufenden und löblichen Ausnahmen6. Stattdessen wird dem arglosen Bürger z.B. hierzulande ein „Passeport de vie“, also ein „Lebens-Ausweis“ schmackhaft gemacht, um, wie es seitens des Gesundheitsministeriums unreflektiert heiβt, „in einem Akt der Solidarität Leben zu retten“.7 Solidarisch ist angesichts dieser Formulierung somit jeder, der seine Organe auf dem Operationstisch „spendet“, um dadurch in der Konsequenz tatsächlich zu sterben.

Geht es noch intransparenter, um nicht zu sagen zynischer seitens einer „Gesundheits“-Behörde?

Ehrliche Aufklärung täte also auch bei diesem heiklen Thema Not, um sowohl den „Spendern“ wie auch den „Empfängern“ eine entsprechende Abwägung zu ermöglichen. Abschließend sei noch bemerkt, dass in Luxemburg die sog. Widerspruchslösung gilt, will heiβen, jeder Bürger hierzulande ist potenzieller Organspender, auβer man spricht sich aktiv dagegen aus.10

Mario Dichter, 1.11.2023 (Bild: Shutterstock)

  1. https://www.rtl.lu/news/national/a/2127217.html
  2. https://www.deutschlandfunk.de/kalenderblatt-schriftstellerin-mary-shelley-geboren-100.html
  3. https://www.youtube.com/watch?v=1qNeGSJaQ9Q
  4. https://content.time.com/time/covers/0,16641,19671215,00.html
  5. https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/340177
  6. https://www.deutschlandfunk.de/organspende-hirntote-sind-sterbende-menschen-100.html
  7. https://gouvernement.lu/fr/actualites/toutes_actualites/communiques/2022/10-octobre/07-journee-mondiale-don-organes.html
  8. https://organfacts.net/notdead/
  9. https://www.nbcnews.com/id/wbna23768436
  10. https://guichet.public.lu/de/citoyens/sante-social/droits-devoirs-patient/droits-devoirs-patient/carte-donneur.html

Es gibt neben der fragwürdigen Ethik in diesem Bereich noch viele weitere Aspekte, wie u.a. der des Organhandels, des Organraubs, oder auch den der auf Organen gespeicherten Informationen des Spenders, die in eine entsprechende Entscheidung von potenziellen Organspendern, wie auch -empfängern, einfließen sollten.

Eine kleine Auswahl weiterführender Informationen hierzu:

„Organwahn“ von Werner Hanne (40seitige Broschüre)

„ORGAN SPENDE“ von Hans Stolp (150seitiges Buch)

3 thoughts on “Ersatzteillager Mensch”

  1. Flammang René sagt:

    Dat schlemmst ass , dass een deene Läit, deene mer jo missten vertrauen, einfach näischt méi glewe kann.dat geseit een jo am beschten bei der Covid Geschicht. Wat si mer do belu ginn. Wou sech haut, no bal véier Joer erausstellt ,dass praktesch alles Lige waren déi se de Läit verzielt hunn.Dat ganzt hat Millioune von Doudeger zur Follech an Milliarde vu Menschen déi haut un Niewewierkungen leiden. Et ass gutt dass mir hei zu Letzebuerg nemmen 40 Läit hunn déi Niewewierkungen haten, dat alles laut Letzebuerger Wort. An wéi een geseit gett nach emmer alles ewech gelunn. Wat just komesch ass dat ass dass dat a sämtleche Länner mat deene selwechte Ligen gemaach gett. Et kennt een unhoulen, dass dat eng international Verschwierung wär. Mee esou eppes gett et jo net.Dat ass alles Geschwurbel, vun esou kranke Gehirer déi hanner alles eppes gesinn.Natierlech huet dat alles näischt mat der Realitéit an näischt mat den Impfungen ze dinn.Och all déi déi elo ebemol einfach esou emfalen hunn natierlech naischt mat all deem ze doen.

  2. CROJY sagt:

    Ich bin mit diesem Artikel völlig einverstanden. Es ist schon passiert, dass so genannte „Hirntote“ nach einiger Zeit wieder erwachten. Es ist daher eine (weitere) schreckliche Tatsache, dass lebende Menschen als Ersatzteillager missbraucht werden. Das ist noch ein weiterer Beweis, dass wir in einer verrückt und pervers gewordenen Welt leben. Und das wird jeden Tag nur schlimmer.

  3. Maria Lovero sagt:

    Danke für diesen Beitrag, den man sehr gerne weiter reichen kann, damit
    auch andere die Wahrheit erfahren.

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