Freier Diskurs?
Gastbeitrag von Skrijelj Nermin
Sehr geehrte Demokratinnen und Demokraten,
während der gesamten Corona-Krise wurden viele Themen zur Sprache gebracht. Wieviel Zwang ist genug, wieviel ist zu viel, wieviel muss sein, was muss sein…usw., aber bis heute fehlt es noch in fast allen Ländern Europas an öffentlichem Diskurs. Zu meinem Bedauern scheint die gesamte wissenschaftliche Debatte, wo unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, in allen öffentlich-rechtlichen Medien untergegangen zu sein?! Es findet weder ein wissenschaftlich juristischer Diskurs zu den Regierungsmaßnahmen, noch ein medizinischer zu den PCR-Tests statt. Kein wissenschaftlicher Diskurs zur Corona-Pandemie aber auch keiner zur Maskenpflicht.
Wieso ist das nicht der Fall?
Natürlich ist klar, dass die Medien keine unabhängige Legitimation durch das Volk haben, aber trotz allem bilden sie einen wesentlichen Grundpfeiler in einer funktionierenden Demokratie, und zwar sollten sie das politische Bewusstsein des Volkes erhalten, was bedeutet, dass dieses auch an wichtigen politischen Prozessen teilnimmt. Das Gewicht dieser Stimme ist und bleibt unverzichtbar.
Aber diese Stimme ist nur dann wirklich dieser Grundpfeiler, wenn Sie die Stimme des Volkes auch repräsentiert, aber vor allem auch wenn sie vollständig, objektiv und verständlich berichtet.
So möchte ich die Frage stellen ob diese sogenannte „vierte Gewalt“ ihrem Grundauftrag derAufklärung, der Infragestellung und kompletten Berichterstattung wirklich gerecht wird?
Persönlich habe ich die letzten Monate noch keine öffentlich-rechtliche Talkshow oder Zeitung gesehen, wo verschiedene oder aber unterschiedlichste Positionen/Meinungen zu dem aktuellen Thema der Covid-Krise aufeinandertreffen. Politiker zu Hauf, aber eigenartigerweise Weise geht es nur in eine Richtung. Wie die Politik umgesetzt wird bleibt debattiert doch der Weg ist derselbe.
Der genannte Diskurs würde aber den Lesern und Zuschauern die Möglichkeit bieten sich ein eigenes, klares Bild oder Beurteilung zu diesem Thema zu schaffen. Jede einigermaßen versierte Person sieht doch die Folgen, die ja wirklich dramatisch und vor allem auch nachhaltig sind. Der daran anknüpfende mangelnde Diskurs wird ebenfalls wahrgenommen und er wird mit Sicherheit keine Zweifel beheben, sondern eher welche schaffen. Weiterhin wird das Wohl unserer Zukunftsträger nicht wirklich wahrgenommen. Obwohl skandalös, möchte ich hier nicht das verpasste halbe Schuljahr zur Sprache bringen, viel wichtiger ist das psychische Wohl unserer Kinder. Nicht nur Erwachsene sondern vor allem Kinder und Jugendliche aus allerlei Familien wurden und werden tagtäglich mit der Tragpflicht von Masken nahezu widersprüchlich genötigt.
Auf dem Spielplatz tragen, ja, dann nicht mehr, in den Schulen sogar Pflicht…usw. Angst und Furcht sind bei vielen Kindern nahezu an der Tagesordnung. Erhebliche Konfrontation mit den Infektionszahlen, Bilderkonfrontation, Förderung von Unsicherheit. Damit werden heute Kinder und Jugendliche von Seiten des Ministeriums, der Polizei, manchen Eltern, ja sogar Pädagogen strengstens in die Zange genommen, sodass diese Menschen nahezu überall im öffentlichen Raum mit ihrem „Nichtwissen“ konfrontiert werden, was wiederum die Orientierungslosigkeit und Unsicherheit fördert.
Sogar in Kindertagesstätten durften Pädagogen weinende Kinder nicht anfassen, um diese dann zu trösten. Hinzukommt, dass die Neugier und Bereitschaft von Seiten der Kinder die Maßnahmen infrage zu stellen und mehr zu erfahren, immer wieder mittels dem Totschlagargument „Corona“ begraben wird. (s.h. Petition Corona-Auschuss).
Ob das wirklich eine gesunde Entwicklung ist?
In der Politik wird behauptet, dass es nicht nur jenseits des Individuums liegt diesen Weg selbstständig zu erreichen, sondern es soll eine Verpflichtung und eine Verantwortung eines Jedermann sein, seinen Landsleuten zur Realisierung und zum Verständnis zu neuen Wegen zu verhelfen. Ziel ist, dass die Gegenwart überwunden und auf eine neu gestaltete Zukunft hin orientiert werden soll. Dem zugrunde liegt unter anderem auch, dass sich in ihr einige konstitutive Gemeinsamkeiten widerspiegeln, die ein weiteres Argument sein sollen.
Eine Bewegung auf die Utopie hin zur wissenschaftlich bewiesenen Zukunft bringt aber fortan mit sich, dass alle Alternativen und jegliche Skepsis nahezu dämonisiert werden, was bedeutet, dass auch hier das Recht auf Privateigentum, in dem Fall Meinungsäußerungsfreiheit durch Unterdrückung zu leiden hätte, in diesem Fall durch eine erneute Stigmatisierung.
Die Problematik liegt in der Sache selbst, denn es ist eindeutig, dass eine totale Doktrin oder aber Utopie nie mit der Freiheit des Menschen und der damit verbundenen Demokratie vereinbar sein kann und darf.
Skrijelj Nermin, 31.08.2020 (Bild: Shutterstock)